2019 AOK Tagungszentrum Waldheim 2. Preis
- Verfahren
- Realisierungswettbewerb - gesetzter Teilnehmer
- Gebäudetyp
- Büro- und Seminargebäude
- Standort
- Massaneier Straße, Waldheim
- Auslober
- AOK Plus - Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen
- Programmfläche
- 2.000 m2
Das bestehende Gebäude wurde 1996 fertiggestellt, seine architektonischen Wurzeln liegen nochmals etwa 10 bis 15 Jahre weiter zurück und sind der Architektur Schule rund um Günther Behnisch zuzuordnen. Diese auch demokratische genannte "Architektur für eine offene Gesellschaft" zeichnet sich aus durch Transparenz, Leichtigkeit und eine scheinbare Unordnung, die alle hierarchisch geordneten Strukturen vermeidet.
Damit könnte der gesellschaftlich kulturelle Kontext zum Heutigen kaum gegensätzlicher sein. Freie Zugänglichkeit birgt unkalkulierbare Gefahren, Transparenz beeinträchtigt die empfundene Privatheit und steht sinnbildlich für einen unverantwortlichen Umgang mit Energieressourcen. Massivität und Beständigkeit, Belegungseffektivität und die Belange des Facility Managements haben sich zu vordringlichen Planungszielen entwickelt. Und doch gibt es Gemeinsamkeiten, und zwar überall dort, wo aufgrund der Individualisierung von Nutzerwünschen Flexibilität erforderlich ist. Denn Orte ungeplanter Aktivitäten, des Austauschs, der informellen Gespräche oder der Entspannung und Pause wurden als wichtige Faktoren für das Arbeitsumfeld erkannt. Die Beschäftigung mit der vorhandenen Architektur des SeTaZ hat gezeigt, dass hierfür große strukturelle Potentiale bestehen, die mit wenigen Eingriffen aktiviert und genutzt werden können. Es sind nur geringfügige Ergänzungen erforderlich, die Architektur kann bruchlos weiterentwickelt und partiell ertüchtigt werden. Die formulierten Ansprüche lassen sich in der differenzierten Architektur sehr passgenau erfüllen.