Bauten

Bethlehemgemeinde Leipzig

Standort
Kurt-Eisner-Straße 22, 04275 Leipzig
Bauherr
Ev.-Luth. Kirchgemeinde im Leipziger Süden, Betlehemgemeinde
Fotografie
Michael Moser
Realisierungszeitraum
2022 - 2023
Leistungen
Lph 2 - 8
Gestamtkosten brutto
700.000 Euro
Nutzfläche
330 m2
Bruttogeschossfläche
425 m2

Die Bethlehemgemeinde, 1912 als eigenständige Kirchgemeinde für den Leipziger Süden gegründet, ist die einzige evangelische Kirchgemeinde Leipzigs ohne eine eigene Kirche. Das 1927 auf einem zentral gelegenen Eckgrundstück erbaute, denkmalgeschützte Ensemble aus Gemeinde- und Pfarrhaus dient mit seinem kleinteiligen räumlichen Angebot, einem Veranstaltungsraum sowie einem Kirchsaal im Obergeschoss allen kirchlichen Aktivitäten. Der großzügige Garten mit seinem alten Baumbestand wird in den Sommermonaten mit Freilichtgottesdiensten, Konzerten und Gemeindefesten bespielt und stellt für die räumlich begrenzte Kirchgemeinde eine besondere Qualität dar.

Nach beinahe 100 Jahren der Nutzung soll die Gemeinde nun mit der stufenweisen Sanierung des Gemeindehauses sowie der Aufwertung des Außenbereichs wieder ein zeitgemäß qualitätvolles Raumangebot erhalten, das an die besonderen Nutzeranforderungen anknüpft. Im ersten Bauabschnitt wurden die vorhandenen Räume durch den Abbruch nachträglicher Einbauten entkernt und neu geordnet. Der Gemeindesaal konnte dadurch erweitert werden sodass jetzt Veranstaltungen mit bis zu 60 Personen möglich sind. Die zeitlose Farbauswahl und hochwertigen Materialien verleihen dem vormals schlecht belichteten Saal nun eine angemessen ruhige und dennoch einladend helle Atmosphäre. Die in die Kassettendecke eingebaute Beleuchtung sowie die in die Holzvertäfelung integrierten Wandschränke unterstreichen die bestehende Symmetrie des Raumes.
Rückwärtig wird eine Verbindung zu einem zusätzlichen, zweiseitig belichteten Aufenthaltsbereich mit direktem Zugang zum Gemeindegarten geschaffen. Dieses Gartenzimmer bildet das neue Herzstück der Gemeindeaktivitäten und erweitert den bespielbaren Raum in den Außenbereich. Ein raumhohes Einbaumöbel mit großzügiger Teeküche lässt durch rollbare Holzkästen je nach Anlass eine flexible Nutzung und Zonierung des Raums zu.
Im Anschluss daran wurde im Außenraum der bestehende Natursteinpflasterbelag ergänzt. Als Ersatz für eine massive Garagenanlage wurde an der südlich gelegenen Zufahrt eine transluzente Stellplatzüberdachung mit üppig rankender Begrünung errichtet. Durch das Verlegen der Zaun- und Toranlagen konnte eine alte Esche erhalten bleiben und bildet ein würdiges Entrée für den repräsentativen Gemeindegarten.
Im nächsten Bauabschnitt sollen nun die Fassaden und Fenster des Gemeindehauses behutsam saniert und weitestgehend in ihren Originalzustand zurückgeführt werden. Mit dem Einbau einer neuen Orgel und einem neuen Farb- und Materialkonzept wird schließlich auch der Kirchsaal im Obergeschoss eine zeitgemäße Umgestaltung erfahren, um der Gemeinde weitere 100 Jahre einen angemessenen Raum für die religiöse Zusammenkunft zu bieten.

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Kita Weiße Stadt Oranienburg

Standort
Dr.-Kurt-Schuhmacher Straße 42, 16515 Oranienburg
Bauherr
Stadt Oranienburg, vertreten durch BIG Städtebau GmbH
Fotografie
Simon Menges
Realisierungszeitraum
2022 - 2023
Leistungen
Lph 2-8
Gesamtkosten brutto
5,9 Mio Euro
Nutzfläche
800 m2
Bruttogeschossfläche
1.500 m2
Auszeichnungen
2024 Deutscher Nachhaltigkeitspreis - Nominierung
Veröffentlichungen
db deutsche bauzeitung 10/2024, AIT 04/2025, Baunetz Wissen Gebäudetechnik

Nördlich der »Weißen Stadt«, der ehemaligen Werksiedlung der Heinkel Flugzeugwerke aus den 30er Jahren, wird derzeit ein neues Wohngebiet entwickelt, das als Nachverdichtung dem starken Wachstum der Stadt Oranienburg Rechnung trägt. Im Rahmen dieser Strukturentwicklungsmaßnahme entstand direkt an der neuen Erschließungsstraße die Kindertagesstätte »Weiße Stadt« für 106 Kita- und Krippenkinder. Der zweigeschossige Holzständerbau ist auf dem spitzwinkligen Grundstück an der Straße ausgerichtet und zoniert so die ihn umgebenden Außenbereiche. Eine freistehende alte Eiche markiert nun den Mittelpunkt eines einladenden Vorplatzes mit Sitzgelegenheiten und verankert so den Neubau in der gewachsenen Struktur der Umgebung. Rückwärtig befindet sich ein großzügiger Garten mit einem differenzierten Angebot an Außenspielflächen.

Die Erscheinung des quadratischen Gebäudes wird maßgeblich von einem umlaufenden Laubengang bestimmt. Die zurückgesetzte Fassade enthält großzügige vertikal gegliederte Fensterflächen mit einer Rahmung aus hellem Holz und eine Außenhaut aus feingesägten, grau lasierten Lärchenholzleisten. In vorderer Ebene erzeugt dieselbe Lattung in variierender Dichte ein lebendiges Fassadenspiel.
Die mehrschichtige Fassade erweitert die Gruppenräume auch funktional um zusätzliche, geschützte Spiel- und Bewegungszonen an der Nahtstelle zum Garten. Durch die Materialität der Fassade und die konsequent sichtbare Holzkonstruktion des Gebäudes wird dessen Fügung und natürliche Haptik für die Kinder erlebbar.

Im Inneren des Gebäudes befinden sich erdgeschossig die vier Gruppen des Krippenbereichs. Die älteren Kinder gelangen vom Foyer aus über die zentrale Treppe direkt ins Obergeschoss. Dort sind die sechs Gruppenräume der Kindertagesstätte paarweise nach dem Windmühlen-Prinzip um einen zentralen Kern angeordnet. Zwei Gruppenräumen ist jeweils ein gemeinsamer Nebenraum sowie ein Garderoben- und Sanitärbereich zugeordnet. Die farbige Gestaltung der Einbauten aus lasierten Mehrschichtplatten kennzeichnet die verschiedenen Gruppenbereiche und erleichtert so die Orientierung. Hierbei wurde die Farbauswahl bewusst gedeckt gehalten und verbindet sich mit der Erscheinung der sichtbaren Holzbauteile an Wänden und Decken. Es entsteht eine helle, warme und beruhigende Raumwirkung mit großzügiger natürlicher Belichtung.

In den Gruppenräumen schafft die mit dem Gebäude entworfene Möblierung ein abwechslungsreiches und vielfältig interpretierbares Angebot zur Aneignung durch die Kinder. Der Puppen- und Theaterraum bietet Anregungen für Rollenspiele, der Bastel- und Bauraum fördern gezielt die Kreativität und Nesträume bieten geschützte Bereiche und Rückzugsorte. Ergänzt wird dieses pädagogische Angebot durch einen großen Bewegungsraum sowie eine kindgerechte Küche zum gemeinsamen Kochen und Backen im Speisesaal.

Der bereits im Wettbewerbsverfahren als Holzbau vorgeschlagene Entwurf des Kindergartens wurde durch die Stadt Oranienburg sehr positiv aufgenommen, so dass die Kita gemeinsam als ein lokales Pionierprojekt für ökologisches und wirtschaftliches Bauen umgesetzt werden konnte. Die Tragkonstruktion aus Holzrahmenelementen mit Decken aus unterseitig sichtbaren Holzbalken wurde dank dreidimensionaler Planung aller Elemente und Anschlüsse komplett vorgefertigt und innerhalb weniger Wochen vor Ort aufgerichtet. Es wurde Wert auf die Verwendung ausschließlich einheimischer Hölzer verwendet, hier europäische Lärche und Eiche, Fenster und Türen bestehen aus Nadelholz. Außen- und Innenwände sowie das begrünte Dach sind mit Holzfasern gedämmt. Gegründet ist das Gebäude auf einer Bodenplatte aus Recyclingbeton mit einer unterseitigen Dämmung aus Schaumglasschotter. Kunststoffe, Verbundkonstruktionen und Lösungsmittelhaltige Beschichtungen wurden weitestgehend vermieden und durch einfach rückzubauende und recycelbare Produkte auf der Basis natürlicher Materialien ersetzt.

Die natürliche Belüftung der Gruppenräume, ergänzt durch eine schlichte, aber effiziente Nachtauskühlung über Fassade und Dach ermöglicht ein wartungsarmes Haustechnikkonzept. Über die örtlich anliegende Fernwärme können die Fußbodenflächen des Kindergartens beheizt werden. Darüber hinaus versorgt eine großzügig bemessene Photovoltaikanlage auf dem Dach die Einrichtung mit Strom aus erneuerbaren Energien.
So positioniert sich die Kindertagesstätte »Weiße Stadt« sowohl konstruktiv als auch im Betrieb als zeitgemäß umweltbewusster Neubau.

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Informationszentrum HfWU Nürtingen

Standort
Heiligkreuzstraße 3, 72622 Nürtingen
Bauherr
Vermögen und Bau Baden-Würtemberg, Amt Ludwigsburg
Fotografie
Roland Halbe
Realisierungszeitraum
2016 - 2019
Leistungen
Lph 2 - 8
Gesamtkosten brutto
9,3 Mio Euro
Nutzfläche
1.300 m2
Bruttogeschossfläche
2.300 m2
Auszeichnungen
Auszeichnung für Beispielhaftes Bauen Landkreis Esslingen 2024, Bibliothek des Jahres Baden-Württemberg 2022
Veröffentlichungen
CUBE 01/22, wettbewerbe aktuell 02/22
Öffentliche Bauten. Orientierung. Schutz. Identität. Edition 1:100 Deutscher Architektur Verlag 2023

Das neue Informationszentrum der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen komplettiert den Hochschulstandort in der historischen Altstadt. Der Neubau ermöglicht eine konzentrierte Nutzung der vormals getrennten Bibliotheksstandorte auf einem zentralen Campus, zusätzlich werden dringend benötigte Seminar- und Arbeitsräume, das Studierendensekretariat und International Office realisiert. Die städtebauliche Setzung schafft einen gemeinsamen Vorplatz mit den bestehenden Hochschulgebäuden und bildet so eine räumlich markante Adresse für das Ensemble. Über eine schmale Gebäudefuge erzeugt der neue Solitär baulich und inhaltlich Nähe zum denkmalgeschützten Gebäudebestand. Eine öffentliche Freitreppe verbindet den Vorplatz mit einer höher gelegenen Straße und trägt so zur Vernetzung des Campus im Altstadtgefüge bei. Alle Freiflächen sind für die Öffentlichkeit zugänglich und steigern somit die Qualität des öffentlichen Raums. Eine Großplastik von Rudolf Hoflehner erzeugt zusätzliche Attraktivität auf dem Vorplatz. Sie wurde wegen anstehender Baumaßnahmen an einem anderen Hochschulstandort an das Informationszentrum versetzt. Die sandfarbige Klinkerfassade mit geschossweise abgesetzten Betonbändern orientiert sich an der Farbigkeit und Materialität der Bestandsgebäude, gleichzeitig repräsentieren das abstrakte Volumen und die klar geschnittenen Fensterfelder einen modernen Bildungsstandort.
Das Gebäude ist im Inneren klar strukturiert: Geschossweise wird ein zentraler Großraum mit Arbeits- und Kommunikationszonen ausgebildet, der beidseitig vollflächig auf den Außenraum ausgerichtet ist. An der Nordseite befinden sich reservierbare Gruppenarbeitsräume, an der Südseite sind die Erschließungs- und Nebenflächen angeordnet. Der Nutzungszusammenhang der Bibliothek im Untergeschoß mit den Seminar- und Arbeitsräumen in den Obergeschossen wird über eine durchgehende Luftraumverbindung vom Untergeschoss bis ins 2. Obergeschoss verdeutlicht. Durch die Organisation der Buchrückgabe und Abholung bestellter Bücher im geschützten Windfangbereich sowie die auch über einen Nebeneingang erschlossenen studentischen Arbeitsplätze sind deren unabhängige Nutzung auch außerhalb der Öffnungszeiten der Bibliothek jederzeit möglich. Die über alle Geschosse durchgehend gestaltete funktionale Wandbekleidung nimmt Schließfächer, Infoterminals, technische Einbauten, Türen und Bücherregale auf. Die Raumwirkung wird von warmen Holzverkleidungen und textilen Oberflächen geprägt. So wird eine Atmosphäre erzeugt, die dem Spannungsfeld zwischen konzentrierter Arbeit und intellektuellem Austausch gerecht wird.

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HfWU Nürtingen Umnutzung Turnhalle

Standort
Heiligkreuzstraße 3, 72622 Nürtingen
Bauherr
Vermögen und Bau Baden-Würtemberg, Amt Ludwigsburg
Fotografie
Roland Halbe
Realisierungszeitraum
2018 - 2019
Leistungen
Lph 2 - 8
Gesamtkosten brutto
1,90 Mio Euro
Nutzfläche
350 qm
Bruttogeschossfläche
400 qm

Die Turnhalle ist in Sachgesamtheit mit dem ehemaligen Spital und den weiteren Lehr- und Verwaltungsgebäuden der HfWU ein Kulturdenkmal. Ziel war es, die historische Bausubstanz der Turnhalle zu sanieren und als Lernort für Studierende und Veranstaltungsraum optimal herzurichten. Die Holzfachwerk-Konstruktion mit Füllungen aus Ziegelstein wurde von außen saniert, von innen mit einem diffusionsoffenem Wärmedämmputz energetisch ertüchtigt. Der Hallenraum wird als Gesamtraum betrieben, es gibt keine räumliche Teilung. So bleibt die historische Raumwirkung erhalten.
Im südlichen Bereich der Halle wurde hinter der Projektionswand ein Stuhllager und Medienraum eingebaut. Im Bereich des Sitzpodests können weitere Einbauten ergänzt werden, erforderliche Medien wurden vorgerichtet.

Umbau alte Hauptpost Grottenau

Standort
Grottenau 1, 86150 Augsburg
Bauherr
Stadt Augsburg, vertreten durch die Wohnbaugruppe Augsburg/ Entwickeln
ARGE-Partner
Lph 6-8 Michael Schmid Architekten, Augsburg
Fotografie
Roland Halbe
Realisierungszeitraum
2017 - 2020
Leistungen
Lph 1 - 8
Gesamtkosten brutto
29 Mio Euro
Nutzfläche
8.700 m2
Bruttogeschossfläche
19.700 m2
Auszeichnungen
Deutscher Fassadenpreis VHF 2024, Otto-Borst-Preis für Stadterneuerung 2024, thomas wechs preis 2021- Shortlist
Veröffentlichungen
german architects - Bau der Woche 06.10.2021, BDA Umbau-Atlas, Bauen im Bestand. Zwischen Tradition und Innovation. Edition 1:100 Deutscher Architektur Verlag 2022

Ein gutes Jahrzehnt lang stand das denkmalgeschützte Gebäude der alten Hauptpost in Augsburg fast leer. In identitätsstiftender Lage unweit des Augsburger Stadttheaters gelegen, hatte der Gründerzeitbau im Krieg sein Walmdach eingebüßt und an dessen Stelle bereits 1971 eine flache Aufstockung erhalten. Der stetig sinkende Raumbedarf der Nutzungen für Post und Telekommunikation ließ nach und nach den kompletten Bau leer stehen, bis der Entschluss zur öffentlichen Umnutzung seitens der Stadt gefasst wurde. Heute, nach Sanierung und Umbau, vereint der Gebäudekomplex Räumlichkeiten für unterschiedliche städtische Ämter sowie das Leopold-Mozart-Zentrum für Musikstudierende der Universität Augsburg miteinander und erhält so wieder eine attraktive öffentliche Nutzung.

Die neue silbrig schimmernde Dachlandschaft aus Kuben unterschiedlicher Höhe transportiert die neue öffentliche Nutzung weithin sichtbar in den Stadtraum. In ihrer Abstraktion setzt sich die Aufstockung deutlich lesbar von der kleinteiligen Fassade des Gründerzeitbaus ab, gleichzeitig besticht sie jedoch durch präzise volumetrische Proportionierung in Bezug auf den Bestand. So überhöht der zentrale Baukörper, nicht unähnlich seinem Vorgänger aus den 70er Jahren, die Kubatur des historischen Risaliten, der den Eingang zur Hauptpost markierte. Die Aufnahme vertikaler Linienführungen aus der Bestands-fassade verbindet den Aufbau wie selbstverständlich mit dem historischen Gebäude und verleiht ihm eine dem gewachsenen Stadtraum entlehnte Maßstäblichkeit. Gleichzeitig schafft die Fassade aus speziell für dieses Bauvorhaben zugelassenen transluzenten Aluminiumschaum-Paneelen eine monolithische Anmutung, die in Abhängigkeit des Lichteinfalls eine abwechslungsreiche strukturelle Tiefe erzeugt.

Betreten werden die unterschiedlichen Institutionen über die tagsüber geöffneten Höfe, die ein Durchwandern des Komplexes von der Hauptstadtachse Grottenau bis zur Kleinen Grottenau in Richtung Stadtbibliothek und Stadtmarkt ermöglichen. Über getrennte vertikale Erschließungen werden Besucher und Besucherinnen zielgerichtet zu den etwaigen Anlaufstellen verteilt: Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich Büroflächen für die städtischen Ämter, in den zwei darüber liegenden Geschossen sind die Nutzflächen der Musikhochschule untergebracht. Hierbei wurde die historische Raumstruktur für Büros und Seminarräume weitestgehend erhalten und durch die Aufstockung mit großmaßstäblicheren Nutzungseinheiten wie Probebühnen und Studios ergänzt.
Das Herzstück des Komplexes bildet jedoch die historische Schalterhalle im Erdgeschoss, die als neuer Kammermusiksaal eine repräsentative Nutzung erhält. Aus unterschiedlichen Gebäudeteilen werden Einblicke in den Saal ermöglicht, sodass sich die musikalische Nutzung immer wieder im Gebäude abzeichnet. Ein eigenes Besucherfoyer ermöglicht dessen öffentliche Nutzung unabhängig des restlichen Gebäudebetriebs.

Umbau Finanzamt Leipzig

Standort
Wilhelm-Liebknecht-Platz 3+4, 04105 Leipzig
Bauherr
Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement Niederlassung Leipzig 1
Fotografie
Florian Manhardt
Realisierungszeitraum
2017 - 2019 (BA 1-3)
Leistungen
Lph 2-8
Gesamtkosten brutto
1,4 Mio Euro (1.BA)
Nutzfläche
390 m2 (1.BA)
Bruttogeschossfläche
460 m2 (1.BA)
Auszeichnungen
Architekturpreis der Stadt Leipzig 2019 - Lobende Erwähnung

Der bestehende Baukörper aus dem Jahre 1912/13 orientiert sich mit seinem mittig gelegenen Haupteingang zentral auf den vorgelagerten Wilhelm- Liebknecht-Platz. Die Symmetrie der Gesamtanlage wird durch die Integration des barrierefreien Eingangs in das zentrale Eingangsportal unterstrichen. Erstmalig gelangen heute alle Besucher über das Hauptportal in das Kundencenter und in die öffentlich genutzte Kantine.

Die Fensterbrüstungen rechts und links des Hauptportals wurden dazu herausgenommen, so dass zwei weitere Türöffnungen entstanden. Die Öffnung rechts wurde als behindertengerechter Eingang mit Personenaufzug ausgebaut, die links liegende Öffnung durch ein festverglastes Element mit Oberlichtflügel verschlossen. Beide Fassadenelemente wurden zeitgenössisch-modern, aber zurückhaltend gestaltet, um die optische Präsenz des Eingriffs zu reduzieren.

Um den ursprünglichen Raumeindruck des ehemaligen Leihauses und der großen Leihhalle wiederherzustellen, wurden alle nicht tragenden Raumtrennwände abgebrochen und durch Glaskonstruktionen ersetzt. Das Kundencenter ist dadurch hell, transparent, großzügig und sehr übersichtlich gestaltet. Alle Ausbauelemente wie die Beratungstheke, Formular- und Wartebereiche, Besprechungstische, aber auch die Schreibtische und Arbeitsplätze der Mitarbeiter wurden individuell geplant und als Schreinerelemente mit Eiche-Echtholzoberflächen ausgeführt.

Die Maßnahme besticht durch eine überzeugende Zusammenführung der Belange des Denkmalschutzes, der Funktionalität und der Sicherheitsanforderungen. Dabei ist es gelungen, eine durchgängig klare Linie für die Ertüchtigung des Bestandes und für die Gestaltung der Ausbauelemente zu finden.

Schattendach Zwenkau

Standort
An der Mole, 04442 Zwenkau
Bauherr
Stadt Zwenkau / Sächsische Seebad Zwenkau GmbH & Co.KG
ARGE-Partner
Lydia Gockel, HTWK Leipzig
Fotografie
Michael Moser
Realisierungszeitraum
2018 - 2020
Leistungen
Lph 1 - 8
Gesamtkosten brutto
60.000 Euro
Nutzfläche
50 m2
Auszeichnungen
Architekturpreis Feuerverzinken 2023 - Anerkennung
Veröffentlichungen
Stahlbau heute 04/20, Lambrette: Architekturführer BDA Sachsen 2011-2021 DOM publishers 2022

Mit jährlich bis zu 20.000 Fahrgästen sind die Rundfahrten über den Zwenkauer See ein bedeutender touristischer Magnet im Südraum Leipzigs. Die Freianlagen am Fähranleger des Zwenkauer Yachthafens bieten für die wartenden Fahrgäste der MS Santa Barbara einen großzügigen, terrassierten Hafenplatz mit weitem Blick über Hafen und See. Bisher gab es jedoch keinen Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung, was insbesondere in den Sommermonaten in der steinernen Umgebung zu erheblicher Aufheizung führte.
Um diesem Problem entgegenzuwirken und den - meist älteren - Fahrgästen einen angenehmeren Aufenthalt zu ermöglichen, trat die Sächsische Seebad Zwenkau GmbH als Betreiber der Hafenanlage im Jahr 2017 an die Architekturfakultät der HTWK Leipzig heran, um im Rahmen eines Semesterprojekts Ideen für eine schattenspendende Konstruktion zu erhalten. Schon zu Beginn wurde die konkrete Realisierungsabsicht zur zentralen Planungsanforderung. Der Planungsvorschlag des Baukonstruktionskurses stammte von der Masterstudentin Lydia Gockel und war so überzeugend, dass eine vielseitig besetzte Jury ihren Entwurf zur Realisierung empfahl. Aus Planungs- und Haftungsrechtlichen Gründen wurde die weitere Bearbeitung an das Architekturbüro Knoche Architekten übertragen, wobei die Verfasserin im Rahmen eines Büro-Praktikums den Entwurfsansatz zu einem ausführbaren Projekt weiterentwickeln konnte.
Die quadratische Dachfläche ruht auf vier kreuzförmigen Stützen und vermittelt in der nicht orthogonalen Anlage zwischen den unterschiedlichen Kanten und Fluchten der abgestuften Hafenanlage, ohne einen parallelen Bezug zu suchen. Das dachartige Schattenspiel ist von zwei Ebenen aus wahrnehmbar. Während die Konstruktionsbleche an der Oberkante auf die gleiche Höhe eingestellt sind und somit im Fernblick mit dem spiegelnden See verschwimmen, ist die Wahrnehmung vom unteren Niveau aus kleinteiliger und differenzierter. Hier enden die vertikalen Bleche auf drei verschiedenen Höhen und interpretieren somit die bewegte Wasseroberfläche mit ihren vielfältigen Reflexionen und sich stetig verändernden Mustern. Die metallische Struktur erzeugt auf dem Pflaster des Bootsanlegers ein abwechslungsreiches Licht- und Schattenspiel. Je nach Besonnungsrichtung werden mehr oder weniger lichte Schattenmuster erzeugt. Bei flacherem Sonnenstand, wenn sich am Nachmittag die meisten Fahrgäste dort aufhalten, erreichen die Schatten ihre höchste Dichte. Durch die offene Konstruktion wird einem Hitzestau vorgebeugt, wodurch die Aufenthaltsqualität am Fähranleger eine deutliche Aufwertung erfährt.Die feuerverzinkten Oberflächen der Konstruktion entsprechen dem Ambiente der umgebenden Hafenanlagen und vermitteln zwischen deren Oberflächen aus Stahl, Stein und Beton. Dadurch ist das Schattendach präsent, drängt sich aber im Hafenumfeld nicht in den Vordergrund.
Die Grundkonstruktion wurde als ungerichteter Trägerrost aus Stahlblechträgern im Abstand von 1,50 m errichtet. Sie besteht aus je vier 35 cm hohen Haupt- und Nebenträgern aus 7,20 m langen Stahlblechen von 12 mm Stärke. Diese liegen auf 4 Stützen im Achsabstand von 450 cm auf und kragen nach außen jeweils 1,35m über ihre Auflager aus. Die kreuzförmig geschweißten Stahlstützen sind in Stahlbeton-Köcherfundamenten gegründet. Insgesamt entsteht so eine 3,50 m hohe Rahmenkonstruktion mit einer lichten Höhe von 3,15 m unter dem Schattendach.
In den 25 quadratischen Feldern der Primärkonstruktion sind die Schattendachelemente eingesetzt, die als unregelmäßiges Gefüge aus orthogonal verschränkten Stahlblechen geplant wurden. Sie sind als 4 Modultypen von räumlich verschweißten Tragelementen ausgeführt, die in den Eckfeldern zweiseitig, in den Randfeldern dreiseitig und in den Mittelfeldern vierseitig gelagert sind. Die senkrechten Stahlblechlamellen unterschiedlicher Höhe (25 cm, 35 cm und 40 cm), sind in unterschiedlichen Abständen zueinander angeordnet. Durch mehrfaches Drehen und Spiegeln der Modultypen ist deren Wiederholung in der Gesamtstruktur nicht ablesbar, es wird ein Bild ausgewogener Unregelmäßigkeit erzeugt.

Feuerwehrzentrum Köln-Kalk

Standort
Gummersbacher Straße 33, 50679 Köln
Bauherr
Stadt Köln, Berufsfeuerwehr
Fotografie
Roland Halbe
Realisierungszeitraum
2015 - 2019
Leistungen
Lph 2 - 8
Gesamtkosten brutto
32 Mio Euro
Nutzfläche
8.000 m2
Bruttogeschossfläche
11.700 m2
Auszeichnungen
Architekturpreis Feuerverzinken 2019, Architekturpreis GEPLANT+AUSGEFÜHRT 2020, DAM Preis 2021 - Nominierung, Deutscher Fassadenpreis 2020 für VHF - Anerkennung, Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2020, KAP-Kölner Architekturpreis 2021, Architekturpreis Nordrhein-Westfahlen 2021, Architekturpreis Farbe-Struktur-Oberfläche 2021 - Anerkennung
Veröffentlichungen
Stahlbau heute 03/20, CUBE 03/20, AIT xia 04/20, wettbewerbe aktuell 07/20, db deutsche bauzeitung 10/20, Bauwelt 16/23
Jahrbuch der Architektur 2021 Deutscher Architektur Verlag 2020, Förster/ Gräwe/ Schmal: Architektur in Deutschland 2021 Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Architekturführer Deutschland 2021 DOM publishers 2021, Handbuch und Planungshilfe - Feuerwehrbauten DOM publishers 2022, Schlei/Winterhagen/ Groß: Architekturführer Köln. 110 Zeitgenössische und Moderne Bauten und Quartiere Verlag König, Walther 2023

Auf einem brachliegenden Gewerbegrundstück im Gleisdreieck von Köln - Kalk soll die Hauptrettungswache der Stadt errichtet werden. Enthalten sind neben Fahrzeughallen für insgesamt 18 Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge auch die Werkstätten für Einsatzmaterialen und -geräte aller Kölner Feuerwachen, die zentrale Warenausgabe, Fahrzeugwerkstätten und Räume für die freiwillige Feuerwehr. Das Hauptgebäude an der Gummersbacher Straße weist außerdem Ruhe- und Aufenthaltsbereiche, Küche und Speiseraum sowie eine Sporthalle auf.
Gestaltungsziel ist der gestalterische Zusammenhalt des Ensembles durch die ruhige Anordnung strukturierter Fassaden und eine Gebäudekubatur, die sich gleichermaßen aus der Umgebung und aus der Funktionalität heraus entwickelt. Es entsteht ein räumlich – bauliches Kontinuum, das durch die horizontale Gliederung der differenziert reliefierten Metallfassaden wirkungsvoll inszeniert wird.

Kirchgemeindehaus Lutherkirche Radebeul

Standort
Kirchplatz 2, 01445 Radebeul
Bauherr
Lutherkirchgemeinde Radebeul
Fotografie
Michael Moser
Realisierungszeitraum
2015 - 2018
Leistungen
Lph 2 - 9
Gesamtkosten brutto
2,02 Mio Euro
Nutzfläche
500 m2
Bruttogeschossfläche
780 m2
Auszeichnungen
Bauherrenpreis der Stadt Radebeul 2019
Veröffentlichungen
Lambrette: Architekturführer BDA Sachsen 2011-2021 DOM publishers 2022

Der Neubau des Gemeindezentrums an der Lutherkirche soll als neue Mitte des Gemeindelebens den Bestand ergänzen und deren Funktionszusammenhänge optimieren. Als Knotenpunkt und Neue Mitte vermittelt es zwischen der Kirche als Andachtsraum, dem Denkmal als Raum zum Gedenken sowie den Pfarrhäusern als derzeitigem Zentrum des Gemeindelebens. Der eingeschossige Baukörper wird daher als neuer Baustein zwischen Kriegerdenkmal, Kirche und der südlichen Bebauung des Grundstücks eingeordnet.

Der Neubau bindet in die bestehende Topographie ein, tritt als Volumen zurück und lässt der Lutherkirche ihre Wirkung als Solitär. Außenwände aus Ziegelmauerwerk und ruhige Glasfassaden mit Holzkonstruktion prägen das äußere Erscheinungsbild. Trotz baulicher Anbindung des Neubaus an die Kirche bleibt der äußere Umgang um die Kirche erhalten.

Aufstockung Kontorhaus Leipzig

Standort
Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig
Bauherr
privat
Fotografie
Roland Halbe
Realisierungszeitraum
2015 - 2017
Leistungen
Lph 2 - 8
Gesamtkosten brutto
1,5 Mio Euro
Nutzfläche
1.250 m2
Bruttogeschossfläche
1.700 m2
Auszeichnungen
Architekturpreis der Stadt Leipzig 2017, Architekturpreis des BDA Sachsen 2019 - Anerkennung
Veröffentlichungen
Baukultur 05/18, architektum 03/19, CUBE 01/20, db deutsche bauzeitung 04/20, bauhandwerk 03/21
Mit Freude sanieren - Ein Handbuch zur Umbaukultur Bundesstiftung Baukultur 2021, Lambrette: Architekturführer BDA Sachsen 2011-2021 DOM publishers 2022, Bauen im Bestand. Zwischen Tradition und Innovation. Edition 1:100 Deutscher Architektur Verlag 2022

Das bestehende Gebäude wurde saniert und um ein weiteres Geschoß für zwei Wohneinheiten aufgestockt. Die Aufstockung wurde mit Ziegelmontagedecken und Mauerwerkswänden konstruiert, die Lasten werden in die tragenden Außen- und Innenwände eingeleitet. Die Anordnung der Fenster erfolgte in unregelmäßiger Abfolge, dabei wurden aber die vertikalen Kanten der Bestandsfenster aufgenommen. Das bestehende Holztreppenhaus wurde durch eine Stahlkonstruktion ersetzt, zusätzlich wurde ein Personenaufzug eingebaut.

Die Aufstockung ergänzt den massiven Bestand durch ein massives Volumen, das die bestehende Gebäudekontur nachfährt. Auf Vorsprünge oder Balkone wird wie im Bestand verzichtet, die kleine Wohnung erhält statt dessen eine eingeschnittene Loggia, die große Wohnung einen innenliegenden Patio. So entsteht eine städtebaulich markante Kubatur, nur der Hofseitige Vorbau des Bestandes folgt diesem Prinzip nicht, hier verläuft die Kontur der Aufstockung geradlinig durch.

Bis in den Dachrande wird die horizontale Gliederung des Bestandes weitergeführt, wobei die Außenwände mit ihren handwerklich ausgeführten, horizontal reliefierten Putzflächen die Rauhigkeit des Ziegelmauerwerks neu formulieren. So wird, auch durch die natürliche Farbigkeit der Außenwandflächen, der architektonische Ausdruck des Bestandes zum Leitmotiv für eine sehr eigenständige Ergänzung.

Erweiterung Finanzamt Zwickau

Standort
Lessingstraße 15, 08058 Zwickau
Bauherr
Freistaat Sachsen SIB, Niederlassung Zwickau
Fotografie
Michael Moser
Realisierungszeitraum
2016 - 2018
Leistungen
Lph 1 - 8
Gesamtkosten brutto
9,35 Mio Euro
Nutzfläche
2.000 m2
Bruttogeschossfläche
3.800 m2
Auszeichnungen
Fritz-Höger-Preis für Backstein-Architektur 2020 - Short List
Zertifizierungen
Passivhaus
Veröffentlichungen
Vorteile - Backstein Magazin Ausgabe 21, Lambrette: Architekturführer BDA Sachsen 2011-2021 DOM publishers 2022

Durch weitere Konzentrationen der Verwaltungsstrukturen im Freistaat Sachsen werden die Finanzämter Zwickau und Hohenstein – Ernstthal zusammengelegt. Zur Unterbringung der zusätzlichen Mitarbeiter wird auf dem Gelände des 2010 fertig sanierten Gebäudeensembles ein Erweiterungsneubau entstehen.

Die Planung sieht vor, einen kompakten Baukörper im Anschluss an den Kopfbau Nord auf dem derzeitigen Parkplatz zu errichten. Die dreibündige Anlage hat einen hocheffektiven Grundriss mit zentral gelegenen Aktenzonen in direkter Nähe zu den als Dreier – Zimmer organisierten Büroräumen. Im Dachgeschoß wird ein großer Konferenzraum vorgesehen, der sich auf eine eingeschnittene Dachterrasse orientiert.

Markantes Merkmal ist eine helle Ziegelfassade, die aufgrund reliefierter Fassadenbänder und plastisch strukturierte Ziegelwände auf dem Baukörper eine subtile Flächengrafik erzeugen.

Institutsgebäude Hochschule Esslingen

Standort
Mühlstraße 16, 73728 Esslingen
Bauherr
Vermögen und Bau Baden Württemberg, Amt Ludwigsburg
Fotografie
Roland Halbe
Realisierungszeitraum
2014 - 2017
Leistungen
Lph 2 - 9
Gesamtkosten brutto
6,80 Mio Euro
Nutzfläche
1.450 m2
Bruttogeschossfläche
2.400 m2
Auszeichnung
Hugo Häring Preis 2017, Architekturpreis GEPLANT+AUSGEFÜHRT 2020 - Short List, Architekturpreis Farbe-Struktur-Oberfläche 2018 - Nominierung, Auszeichnung für Beispielhaftes Bauen Landkreis Esslingen 2018, Deutscher Hochschulbaupreis 2020
Zertifizierung
Deutsches Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen in Gold - DGNB 2019
Nominierung
Geplant + Ausgeführt 2018, FarbeStrukturOberfläche 2018
Veröffentlichung
Casabella 12/17, Ludwigsburger Architektenblatt 2017, CUBE 04/19, stadt/land/dach 08/22

Im historischen Zentrum der Stadt Esslingen wird für die Hochschule ein weiterer Neubau für ein Laborgebäude entstehen. Die Fakultät Versorgungs- und Umwelttechnik wird hier auf drei Geschossebenen anschauliche haustechnische Anlagen der Heizungs- Lüftungs- und Sanitärtechnik installieren.

Der Entwurf sieht eine polygonale Grundrissfigur vor, die das vorhandene Grundstück sehr effizient ausnutzt und in der Lage ist, eine der Nachbarschaft angemessene Kleinteiligkeit in der Fassadenabwicklung zu erzeugen. Die unregelmäßige Abfolge der gereihten Satteldächer unterstreicht die maßstäbliche Einfügung in die denkmalgeschützte Nachbarschaft.

Geprägt wird das Gebäude durch die markante vertikale Gliederung, die die Metallfassade in unterschiedlich breite Felder unterteilt, welche durch erhabene Lisenen gebildet werden. Als Material ist eloxiertes Aluminium in chargierenden Broncetönen geplant, die differenzierte Unregelmäßigkeit der Farbnuancen wird durch die unterschiedliche Perforation der Fassadenbekleidungen noch unterstrichen. Auch das Dach erhält eine Metalldeckung, die sich auf die Fassade bezieht und dadurch eine insgesamt sehr kraftvolle Kubatur formuliert.

Gruppenwache Nordost der Feuerwehr in Leipzig

Standort
Torgauer Straße 310, 04347 Leipzig
Bauherr
Stadt Leipzig, Branddirektion
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2013 - 2015
Leistungen
Lph 2 - 9
Gesamtkosten brutto
3,5 Mio Euro
Nutzfläche
1.200 m2
Bruttogeschossfläche
1.400 m2

Das Grundstück für die zweite, im wesentlichen wie die GWS aufgebaute Feuerwache liegt in der nördlichen Peripherie Leipzigs an einer Ausfallstraße, umgeben von Gewerbe-, Sonderbauten sowie Brachflächen. Der Ausführungsstandard musste aus wirtschaftlichen Gründen weiter reduziert werden, was zu einer willkommenen Interpretation der bereits realisierten Feuerwache geführt hat.
Der markanteste Unterschied zur GWS besteht in den geänderten Fensterformaten, auch wurde die Fassade hier nicht als hinterlüftete Metallfassade, sondern als WDVS – System ausgeführt. Der Putz hat eine vertikale Besenstrichstruktur und einen metallisch – glänzenden, anthrazitgrauen Farbanstrich, so dass an die Gestaltung der GWS auf diesem Wege wieder angeknüpft werden konnte. Der Erschließungsbereich weist einen vereinfachten Luftraum auf und wird geprägt durch die intensive Farbigkeit einzelner Wände.

Gruppenwache Süd Leipzig

Standort
Gruppenwache Süd, Zwickauer Straße, 04109 Leipzig
Bauherr
Stadt Leipzig, Branddirektion
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2010 – 2011
Leistungen
Lph 2 - 8
Gesamtkosten brutto
3,17 Mio Euro
Nutzfläche
1.200 m2
Bruttogeschossfläche
1.400 m2
Veröffentlichungen
AIT xia Intelligente Architektur 01-03/13

Das Grundstück für die Feuerwache liegt außerhalb geschlossener Baustrukturen umgeben von Gewerbe-, Sonderbauten und Brachflächen. Die städtebauliche Idee für diese Situation besteht darin, einen markanten Solitärbaukörper zu entwickeln, der sich aufgrund seiner kompakten Präsenz und seiner markanten Fassadengestaltung eindeutig in der Umgebung abbildet und die Präsenz der Berufsfeuerwehr in der Stadt Leipzig versinnbildlicht. Dieser Ansatz des richtungsneutralen Solitärbausteins wird mit einem kompakten, dreigeschossigen Quadratbaukörper im Passivhausstandart umgesetzt, der bewusst darauf verzichtet, städtebauliche Kanten oder Fluchten aufzunehmen.

Die Fassade ist als hinterlüftete Metallfassade ausgeführt. Dabei wird die heterogene Nutzung im Gebäude durch unterschiedliche Fensterformate formuliert, die im stets gleichen Seitenverhältnis der Gesamtfassade einen spannungsvollen Ausdruck erzeugen.

Kirchenpavillon Landesgartenschau Reichenbach

Standort
Landesgartenschau Sachsen 2009
Bauherr
Kirche zur Landesgartenschau
ARGE- Partner
Andrea Böhm & Katja Henschel, Westsächsischen Hochschule Zwickau
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2008 - 2009
Leistungen
Lph 2-8
Gesamtkosten brutto
45.000 Euro
Grundfläche
50 m2

Auf Grundlage des Studierendenentwurfs von Andrea Böhm und Katja Henschel für die Landesgartenschau-Gesellschaft der Stadt Reichenbach, wurde 2008 ein Pavillon aus 16.000 PET-Kunststoff-Wasserflachen errichtet. Als „Ort der Stille“ soll er den Besuchenden der Landesgartenschau die Gelegenheit geben, zur Ruhe zu kommen und die Welt ein paar Momente auszublenden. Der abstrakte Quader birgt einen einfachen, kontemplativen Innenraum, in welchem durch die transluzente Haut in Abhängigkeit des Sonnenstands immer wieder besondere Lichtstimmungen erzeugt werden. Gleichzeitig erwies sich das Konzept durch die Recyclingprodukte als besonders kostengünstig.

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Institut für Kunst und Musik Universität Augsburg

Standort
Universitätsstraße 2, 86159 Augsburg
Bauherr
Freistaat Bayern, Staatliches Bauamt Augsburg
ARGE-Partner
Lph 6 - 8 mit Rustler Schmid Architekten, Friedberg
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2009 - 2014
Leistungen
Lph 1 - 8
Gesamtkosten brutto
19,7 Mio Euro
Nutzfläche
4.350 m2
Bruttogeschossfläche
10.000 m2
Veröffentlichungen
BDA Sachsen Momentaufnahme 2015, Architekturführer Region Augsburg/ Schwaben SAIV Augsburg 2017

Ein flacher, ruhiger Baukörper für die Fächer Kunst und Musik bildet den Abschluss des Universitätscampus nach Norden. Das große, zweigeschossige Quadrat auf dem Sockelgeschoß liegt wie selbstverständlich im Gelände, ist eingebunden in das vorhandene Fußwegenetz und nimmt das Gefälle des Grundstückes in sich auf.

Der Baukörper wird geprägt durch seine differenzierte Dachlandschaft und durch 3 eingeschnittene Innenhöfe, die sich auf unterschiedlichen Höhenniveaus befinden und den Kontakt mit der Umgebung aufnehmen: So orientiert sich der Eingangsbereich auf dem unteren Niveau nach Süd – Osten und bindet schlüssig an die Haupterschließungsrichtungen an, die Dachterrasse auf dem oberen Niveau orientiert sich als ‚Seeterrasse’ nach Osten zum See, während sich der Skulpturenhof auf dem mittleren Niveau nach Westen orientiert und eine direkte Andienung ermöglicht.

THW Ortsverband Göppingen

Standort
Manfred-Wörner-Straße, 73037 Göppingen
Bauherr
Bundesrepublik Deutschland, Staatliches Hochbauamt Ulm
ARGE-Partner
Lph 6 - 8 mit Architekturbüro Rolf Loew, Stuttgart
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2006 – 2010
Leistungen
Lph 1 - 9
Gesamtkosten brutto
2.95 Mio Euro
Nutzfläche
1.250 m2
Bruttogeschossfläche
1.750 m2

Das Baugrundstück für den THW Neubau in Göppingen liegt im Gewerbegebiet “Stauferpark”. Die Bebauungsstruktur ist geprägt von Bestandsgebäuden und Gewerbebauten, die ein städtebaulich unzusammenhängendes, heterogenes Bild erzeugen. Konzeptioneller Entwurfsansatz ist es, einen markanten Baukörper auszubilden, der durch seine quadratische Grundform und Viergeschossigkeit Kraft und Ruhe ausstrahlt und durch seine punktuelle Prägnanz seine Verankerung definiert. Das Pendant zu diesem Volumen bildet die linear entwickelte, flache Fahrzeughalle.
Das Verwaltungsgebäude hat vier Ebenen, die durch ein zentrales Treppenhaus erschlossen werden. Durch die kompakte quadratische Form wird ein effizientes A/V - Verhältnis erreicht. Die Vielfältigkeit der Nutzung mit unterschiedlichen Raumgrößen und -anordnungen wird durch das bewegte Spiel der Fensteröffnungen in der Fassade wiedergegeben.

Erweiterung Christoph-Arnold-Schule Engelsdorf

Standort
Gaswerkweg 1, 04319 Leipzig
Bauherr
Stadt Leipzig, Schulverwaltungsamt
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2009 - 2010
Leistungen
Lph 2 - 8
Gesamtkosten brutto
2,5 Mio Euro
Nutzfläche
1000 m2
Bruttogeschossfläche
1.800 m2

Die bestehende Grundschule am Gaswerksweg wurde durch einen Erweiterungsneubau nach Nord-Osten erweitert. Der 2-geschossige Baukörper schließt am Haupttreppenhaus des Bestandes an und umschließt die bestehende Aula zweiseitig. Seine schlanke Kontur führt die des Altbaus fort und lässt beide Teile zu einem Ganzen werden.
Das erweiterte Schulgebäude liegt mäanderförmig auf dem Grundstück und bildet damit zwei Höfe aus: während der Hof im Nord-Osten als rückwärtiger Funktionsbereich und PKW Stellplatz dient, schließt der nord- westlich gelegene an den bestehenden Schulhof an, erweitert diesen und bildet dessen bauliche Fassung.
Der geometrisch einfache Baukörper weist großzügige Klassenraumfenster nach Süd- Westen auf, in den übrigen Bereichen zeigt in den Fassade spielerische Elemente, die in den Innenbereichen durch Heizkörpernischen, Leuchten, Pinnwände u.a. aufgegriffen werden.

Fassaden Plattenbauschulen Leipzig

Standort
Geibelstr. 74, Prießnitzstr. 19 und Lidicestr. 12 in Leipzig
Bauherr
Stadt Leipzig, Schulverwaltungsamt
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2009 - 2010
Leistungen
Lph 2 - 8
Gesamtkosten brutto
1 Mio Euro je Schule
Bruttogeschossfläche
4.500 m2 je Schule
Auszeichnungen
Architekturpreis der Stadt Leipzig - Anerkennung 2011
Veröffentlichungen
Bauwelt 11/05

Im Rahmen einer thermische Sanierung dreier Plattenbauschulen in Leipzig war ein neues Konzept für die großflächigen Fassaden gefragt. Zielstellung war eine der schulischen Nutzung angemessene Fassadengestaltung sowie die Unterschreitung der Vorgaben der EnEV 2007 um 30%. Um mit dem besseren Wärmeschutz gleichzeitig auch eine prägnantere Gestaltung zu erzielen, wurden die bisherigen Fensterbänder der Flure auf der Nordseite teilweise ausgemauert, es entsteht eine Lochfassade mit quadratischen Einzelfenstern unterschiedlicher Größe in unregelmäßiger Anordnung. Die Fassaden auf der Nord- Ost- und Westseite wurden zum flächigen Mantel des Gebäudes, das sich jetzt eindeutig nach Süden orientiert. Die Fenster auf der Südseite erhalten unregelmäßig angeordnete Vertikalteilungen sodass auch hier der strenge Baukörper durch ein spielerisch – unregelmäßiges Element überlagert wird, ohne dabei gestalterisch beliebig zu werden.

Umbau und Erweiterungsbau Finanzamt Zwickau

Standort
Lessingstrasse 15, 08058 Zwickau
Bauherr
Freistaat Sachsen, SIB - Niederlassung Zwickau
ARGE-Partner
Lph 6-8 mit Neumann Architekten BDA, Plauen
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2007 - 2010
Leistungen
Lph 2 - 8
Gesamtkosten brutto
17,9 Mio Euro
Nutzfläche
5.000 m2
Bruttogeschossfläche
9.250 m2
Auszeichnungen
Architekturpreis der Stadt Zwickau 2011
Veröffentlichungen
metamorphose 02/11, db deutsche bauzeitung 05/11, AIT 12/11
Architektur in Sachsen - zeitgenössisches Bauen seit 1991 BDA Sachsen 2011

Hauptbau und Westflügel der Ingenieurschule Zwickau an der Lessingstraße wurden in den Jahren 1902 / 1903 erbaut und bis in das Jahr 1956 mehrfach erweitert. Der Gesamtkomplex wurde bis 2004 durch die Westsächsische Hochschule Zwickau genutzt. Wegen der Umnutzung als Finanzamt wurde der durch den Jugendstil beeinflusste Hauptbau mit West- und Ostflügel, der Verbindungsbau und der Kopfbau schließlich für die jetzige Nutzung als Finanzamt Zwickau saniert und umgebaut. Zur Unterbringung des erhöhten Raumbedarfs wurde der Zwischenbau erweitert und der Hauptbau um ein Dachgeschoss aufgestockt. Das Ensemble dokumentiert die unterschiedlichen Zeitschichten seiner Entstehung. Im Rahmen eines Pilotprojektes des Freistaates Sachsen wurden für die Angestellten des Finanzamts innovative Raumkonzepte zur Förderung von Kommunikation und Teamarbeit innerhalb der vorhandenen Raumstrukturen geschaffen.

Wohnhaus Esslingen

Standort
Narzissenweg 36, 73730 Esslingen
Bauherr
privat
Planungsbüro
Käß Hauschildt Architekten
Fotografie
Aqui Architekturfotografie
Realisierungszeitraum
2007 - 2009
Leistungen
Lph 1-9
Bauwerkskosten brutto
325.000 Euro
Nutzfläche
135 m2
Bruttogeschossfläche
230 m2
Auszeichnungen
Beispielhaftes Bauen Kreis Esslingen 2006-2012, Hugo-Häring-Auszeichnung 2011
Veröffentlichungen
Stuttgarter Zeitung/ Esslinger Zeitung 11.07.2011, Divisare 2011, A10 Amsterdam 2011, Dezeen London 2011, Beton.org/ Baunetz Wissen 2011, AIT 1/2 2012 IN/EX, Detail Contemporary Residential Architecture 2 2014, 100 Deutsche Häuser 2016/17
Ausstellungen
Home sweet Home, Wechselraum Stuttgart 2012

Das Wohnhaus für eine 4-köpfige Familie steht im Neubaugebiet "Mittlere Rosselen" in Esslingen. Das Hanggrundstück fällt von Ost nach West ab und geht direkt in die umliegenden Streuobstwiesen über. Das kleine Einfamilienhaus zeigt sich an der Wohnstraße als 3-geschossiger, zum Garten als 2-geschossiger Baukörper. Die Nordfassade ist geschlossen, da der B-Plan eine Grenzbebauung vorschreibt. Das Garagendach dient als Südterrasse.
Das Gebäude wird im Erdgeschoss betreten. Von einem Eingangsraum führt die Treppe direkt in den Wohnbereich im 1. Geschoss. Dieser Bereich wird mit Küche, Wohn- und Esszimmer als Rundlauf um den zentralen Treppenkern organisiert.
Durch das offene Konzept entsteht auf kleiner Grundfläche eine Etage mit großzügigen Raumeindrücken. Die großen Fensterflächen erlauben schöne Ausblicke in die Baumwiesen und holen die Natur in den Raum.
Im 2. Geschoss befinden sich die drei Schlafräume und das Bad. Das Erdgeschoss bietet außerdem Platz für ein Gästezimmer sowie die Keller- und Technikräume.
Bei dem schlichten Kubus dominieren außen die Materialien Beton und Glas. Den Innenraum prägen weiße Wände, Sichtbetondecken und hellgraue Fußböden. Das Gebäude erfüllt den KfW-60-Standart und ist mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die Außenanlagen orientieren sich an den alten Streuobstwiesen, um diese ungehindert bis an das Gebäude heranfließen zu lassen.

Trainingszentrum Polizeidirektion Chemnitz

Standort
Max Saupe Straße 45, 09131 Chemnitz
Bauherr
Freistaat Sachsen, SIB - Niederlassung Chemnitz
ARGE-Partner
Lph 6-8 mit Neumann Architekten BDA, Plauen
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2006 - 2009
Leistungen
Lph 2 - 8
Gesamtkosten brutto
8,00 Mio Euro
Nutzfläche
1.600 m2
Bruttogeschossfläche
2.900 m2
Auszeichnungen
Architekturpreis des BDA-Sachsen 2010
best architects 2011
Veröffentlichungen
AW Architektur + Wettbewerbe 03/06, Feuerverzinken 03/08, architektur Fachmagazin 08/10
Architektur in Sachsen - zeitgenössisches Bauen seit 1991 BDA Sachsen 2011

In die vorhandene parkähnliche Situation fügt sich der Baukörper als eingeschossige, quadratische Großform ruhig und unaufdringlich ein. Es entstehen klare Bezüge und ausgewogene räumliche Proportionen.

Durch die Funktionalität der Raumzonen entsteht zwangsläufig ein Gebäude mit wenigen Fensterflächen. Das daraus abgeleitete Fassadenbild hat daher nur wenige, markant gesetzte Öffnungen. Durch die geschlossenen, mattschwarz schimmernden Flächen und die gerundeten Gebäudeecken wird in der Fassade ein Flächenkontinuum erzeugt, das die herkömmliche Teilung in Gebäudeseiten aufhebt und dem Baukörper zu besonderer Ruhe und Selbstverständlichkeit verhilft.

Die im Innern eingestellte weiße Box beinhaltet die Räume des Schulungs- und Seminarbereichs und den dazwischen liegenden Innenhof, dessen vollverglaste Fassaden die äußere Geschlossenheit aufheben und dem Gebäude zu seiner architektonischen Balance verhelfen.

Carport der Bereitschaftspolizei Chemnitz

Standort
Max Saupe Straße 45, 09131 Chemnitz
Bauherr
Freistaat Sachsen, SIB - Niederlassung Chemnitz
ARGE-Partner
Lph 6 – 8 mit Neumann Architekten BDA, Plauen
Fotografie
Dietmar Träupmann, Knoche Architekten
Realisierungszeitraum
2006 - 2006
Leistungen
Lph 2 - 8
Gesamtkosten brutto
770.000 Euro
Grundfläche
860 m2
Auszeichnungen
Architekturpreis des BDA-Sachsen 2007 - Anerkennung
best architects 2011
Veröffentlichungen
Architektur in Sachsen - zeitgenössisches Bauen seit 1991 BDA Sachsen 2011

Der Bauplatz ist ein ehemaliges Kasernengelände, das heute durch große Rasenflächen und alten Baumbestand geprägt ist und daher einen parkartigen Charakter aufweist. Der offene Carport für 34 Einsatzfahrzeuge ordnet sich darin ein, ohne dabei auf Eigenständigkeit in der architektonischen Erscheinung zu verzichten.

Die offene Überdachung wird vor bestehende Garagenbauten platziert und schiebt sich somit dezent in den Vordergrund. Dabei irritiert der Entwurf die Wahrnehmung des Betrachters, indem die quer gespannte Konstruktion wie ein überdimensionaler Längsrahmen erscheint, die Querwände wie eine vielfache Addition der Längswände wirken und sich als geschlossene Seitenwände je nach Blickwinkel öffnen und eine durchscheinende Transparenz entwickeln. Erzeugt wird dieser Effekt durch die Verkleidung aus teilgelochten Trapezblechen, die ausreichende Schutzfunktion mit der besonderen Qualität ihrer Oberflächenstruktur in Einklang bringen.

Institut und Prüfhalle TU Darmstadt

Standort
TUD Lichtwiese, Petersenstraße 12, 64287 Darmstadt
Bauherr
Land Hessen / HBM Süd
ARGE-Partner
Lph 8 mit JLS Architekten BDA, Darmstadt
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2003 - 2004
Leistungen
Lph 1 - 9
Gesamtkosten brutto
13 Mio Euro
Nutzfläche
4.900 qm
Bruttogeschossfläche
5.200 m2
Auszeichnungen
Deutscher Fassadenpreis VHF 2005 - Anerkennung
Zertifizierungen
Deutsches Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen in Silber - DGNB 2009
Veröffentlichungen
db deutsche bauzeitung 02/05, DBZ Deutsche Bauzeitschrift 09/05, Bauwelt 11/05, Das Bauzentrum - Baukultur 11/05
Flagge: Darmstadt Starkenburg - Stadtführer zeitgenössischer Architektur BDA 2004, Schmal /Baunetz: Architektenprofile 2007/2008 Birkhäuser Verlag 2006, Diemer: Architekten in Baden- Württemberg 3 Verlag Buch + Film Wiesbaden 2006, Kramer: Colleges & Universities Braun Verlag 2010, Scheuermann/Schwappach/Lied: Architekturführer Metropolregion Frankfurt Rhein-Main DOM publishers, 2020

Die TU Lichtwiese bildet einen Kontext aus orthogonalen Bebauungsstrukturen mit kräftigen Sichtbetonbauten der 70’er Jahre. Die beiden Baukörper fügen sich als Volumen ein und nehmen vorhandene Höhen und Kanten der Umgebung auf.

Im Kontrast zu den konstruktiv elementierten Kuben des Bestandes werden die Neubauten als geometrisch eindeutige Rechteckvolumen ohne Versprünge ausgebildet und erhalten eine konsequent glatte Fassade. Die Fensterbänder sind flächenbündig in die Fassadenebene integriert und bis zum exakten Eckpunkt geführt, sie werden dadurch Bestandteil eines graphischen Spiels, in dem die Volumina in Flächen zerlegt werden.

Das gleichermaßen kostengünstige wie nachhaltig - robuste Material Streckmetall passt als industrielles Halbzeug in gleicher Weise in das Weichbild des Bestandes wie zum Selbstverständnis der Nutzer.

Bahnhofsvorplatz Chemnitz

Standort
Hauptbahnhof Chemnitz, Bahnhofstraße
Bauherr
Stadt Chemnitz / CVAG
ARGE-Partner
Iproplan Chemnitz, Freiflächen mit Stötzer und Neher Berlin
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2002 - 2004
Gesamtkosten brutto
5,8 Mio Euro
Grundfläche
16.000 m2
Veröffentlichungen
Stadt Chemnitz: Neue Bauten in der Stadtmitte 1990 - 2003 - Ein Werkbericht 2003, Jürgen Knirsch: Stadtplätze Verlagsanstalt Alexander Koch 2004, Architektur in Sachsen – zeitgenössisches Bauen seit 1991 BDA Sachsen 2011

Nach der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Chemnitz teilt sich der Platz nun in drei Bereiche: den Bahnhofsvorplatz mit ÖPNV-Verknüpfung und Bahnhofsvorfahrt, den ‚grünen Platz‘ um eine alte Eiche und den dazwischen liegenden Platanenhain mit Kurzparkplätzen. Der Platanenhain sowie die Baumreihen zur Straße und zum Gleisfeld gliedern den Platz und geben ihm räumliche Kontur. Der steinerne Bahnhofsvorplatz wird durch eine Hecke als grüne Kante begrenzt sowie durch ein überspanntes Lichtnetz und ist somit als Raum erlebbar. Die Fahrgastunterstände sind als Individualplanung realisiert worden, es wurde seitens des Auftraggebers bewusst darauf verzichtet, Gestaltung, Errichtung und Unterhalt den einschlägigen Werbefirmen zu überlassen.

Ortsteilzentrum Reichenbach – Friesen

Standort
08468 Reichenbach, OT Friesen
Bauherr
Große Kreisstadt Reichenbach
ARGE-Partner
Lph 5-8 mit Neumann Architekten BDA, Plauen
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2003 - 2004
Leistungen
Lph 1 - 9
Gesamtkosten brutto
840.000 Euro
Nutzfläche
330 m2
Bruttogeschossfläche
440 m2
Auszeichnungen
Architekturpreis des BDA - Sachsen 2004
Sächsischer Landeswettbewerb Ländliches Bauen - Auszeichnung
Veröffentlichungen
AW Architektur + Wettbewerbe 12/06, Architektur in Sachsen – zeitgenössisches Bauen seit 1991 BDA Sachsen 2011

Im Zentrum des Ortes gelegen, direkt gegenüber dem Dorfteich, liegt das Grundstück für den Neubau des Ortsteilzentrums Reichenbach-Friesen, das sich aus Räumen für die Feuerwehr, die Sportgruppen des Ortes und den Jugendclub zusammensetzt und gemeinschaftlich genutzt wird. Der Neubau bildet gemeinsam mit der vorhandenen Garagenzeile die Figur eines Dreiseitenhofs, der einen zentralen Vorbereich ausbildet und den unterschiedlichen Nutzungen im Ensemble zu einer jeweils eigenen Identität verhilft.
Das Haupthaus für Feuerwehr und Sportgruppen ist ein zweigeschossiger verputzter Mauerwerksbau mit einem schiefergedeckten Satteldach. Wie in der Region üblich, bestimmen klare Konturen, minimale Dachüberstände und stehende Fensterformate mit Holzfensterläden den Baukörper, der sich dadurch trotz seiner spürbaren Eigenständigkeit harmonisch in das bauliche Gefüge des Ortes einfügt.

Umbau und Sanierung Verlagsgebäude Stuttgart

Standort
Pfizerstraße 5-7, 70184 Stuttgart
Bauherr
Franckh-Kosmos-Verlags GmbH
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2000 - 2001
Leistungen
Lph 1 - 9
Gesamtkosten brutto
1,6 Mio Euro
Nutzfläche
1.400 m2
Bruttogeschossfläche
1.700 m2
Veröffentlichungen
DBZ Deutsche Bauzeitschrift 12/01, AIT 12/01

Der Franckh-Kosmos-Verlag hat seinen Firmensitz seit über 100 Jahren in Stuttgart. Nach Auslagerung der Produktion aus den Verlagsgebäuden wurden die freiwerdenden Flächen extern als Büros vermietet. Im Rahmen des Umbaus erhielt der so gewachsenen Gesamtkomplex wieder ein klares Raumkonzept entsprechend einer modernen Betriebsstruktur. Der Haupteingang zum Verlagsgebäude wurde in den vorderen Bereich der Hofeinfahrt verlegt und ein neues Verbindungsgebäude errichtet, um die unterschiedlichen Abteilungen organisatorisch zusammenzuführen. Der Zwischenbau steht mit in seiner filigranen und transparenten Gestalt im Kontrast zum Bestand, um den Eindruck eines Ensemble aus Einzelhäusern zu erhalten.

Technologie- und Gründerzentrum Rendsburg, Rendsburg

Standort
Kieler Straße, 24768 Rendsburg
Bauherr
Stadt Rendsburg
ARGE-Partner
Lph 8 mit Schüler Architekten BDA, Rendsburg
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
1998 - 2000
Leistungen
Lph 1 - 9
Gesamtkosten brutto
6,5 Mio Euro
Nutzfläche
3.300 m2
Bruttogeschossfläche
5.200 m2
Veröffentlichungen
db deutsche bauzeitung 03/01, Wettbewerbe aktuell weiterverfolgt 03/01, Bauwelt 07/01, Das Bauzentrum - Baukultur 07/0, DBZ Deutsche Bauzeitschrift 08/01, AIT - Intelligente Architektur 30/01, GLAS Architektur und Technik 05/02, industrieBAU 02/03
Alberts, Höhns: Architektur in Schleswig-Holstein 1996 - 2000 Dölling und Galitz Verlag 1999 DAM, Flagge/Meseure: Architecture in Germany - DAM Architektur Jahrbuch Prestel- Verlag 2001, Flagge: Jahrbuch Licht und Architektur 2002 Verlag Rudolf Müller 2002, Diemer: Architekten in Baden- Württemberg 2 Verlag Buch + Film, Wiesbaden 2002, Braun/Grömling: Entwurfsatlas Forschungs- und Technologiebau Verlag Birkhäuser 2005, Alberts, Höhns: Architektur in Schleswig-Holstein 2000 – 2008 Dölling und Galitz Verlag 2007

Das ZET (Zentrum für Energie und Technik) in Rendsburg ist der Stützpunkt für junge, innovative Unternehmen, die sich mit der Erzeugung und Vermarktung alternativer Energien und der Optimierung entsprechender Verfahren befassen. Durch seine exponierte Lage am Ortsrand an der Kieler Strasse hat der Neubau eine besondere Präsenz und somit die Chance, auch in der städtebaulichen Positionierung und dem architektonischen Erscheinungsbild seiner besonderen Nutzung Ausdruck zu verleihen. In die städtebaulich wenig markante Situation stellt sich das Gebäude als ungerichteter Solitär mit quadratischer Grundform. Mit seinem günstigem A/V – Verhältnis und einer umlaufenden Doppelfassade vermittelt er somit auch seine inhaltlichen Ausrichtung.

Erweiterung Versuchshalle Universität Stuttgart

Standort
Holzgartenstraße 15 b, 70174 Stuttgart
Bauherr
Universitätsbauamt Stuttgart
ARGE-Partner
Lph 8 mit Architekturbüro Rolf Loew, Stuttgart
Fotografie
Dietmar Träupmann
Realisierungszeitraum
2002 - 2003
Leistungen
Lph 1 - 9
Gesamtkosten brutto
1,3 Mio Euro
Nutzfläche
200 m2
Bruttogeschossfläche
2.200 m2
Auszeichnungen
Europäischer Architekturpreis Metall-Dächer und -Fassaden 2008
Veröffentlichungen
GLAS Architektur und Technik 03/04, industrieBAU – Bau am Denkmal 04/04, db deutsche bauzeitung 06/04, DBZ Deutsche Bauzeitschrift 11/04, Deutsches Architektenblatt 04/08

Die Seilversuchshalle der Universität Stuttgart ist Teil eines Bauensembles aus dem Jahr 1958. Die Außenwände des Bestandsgebäudes sind als gemauerte Klinkerflächen ausgeführt und durch Betonlisenen rhythmisch gegliedert. Das Dach besteht aus fünf Sheddächern mit Kupferblechflächen und nach Norden orientierten Oberlichtern.
In seiner Erweiterung wurde das Material Kupferblech als Dach- und Fassadenverkleidung aufgegriffen, jedoch mit braun oxidierter Oberfläche anstatt der sonst grünlichen Patina. Diese Farbabstimmung erzeugt eine Klammer zu Ausdruck und Farbigkeit der vorhandenen Ziegelwände. Durch eine durchlaufende Glasfuge wird die konstruktive Eigenständigkeit des Erweiterungsbaus deutlich abgebildet. Die verglasten Seitenwände zitieren den Verband der angrenzenden Mauerwerksflächen in abstrahierter Weise. Die matt schimmernde Sonderverglasung aus Strukturglas verhindert die direkte Einsicht in das Halleninnere und behält damit den geschlossen - introvertierten Charakter der bestehenden Halle bei.

Dachgeschossausbau Stuttgart

Standort
Bopserwaldstraße, Stuttgart
Bauherr
privat
Fotografie
Valentin Worms
Realisierungszeitraum
1998
Leistungen
Lph 1 - 9
Gesamtkosten brutto
160.000 Euro
Nutzfläche
86 m2
Bruttogeschossfläche
103 m2

In einem 50-er Jahre Wohnhaus in Stuttgarter Halbhöhenlage wurde eine Privatwohnung um- und das flachgeneigte Dachgeschoss zum Gästebereich mit zwei Schlafräumen und Badezimmer ausgebaut. Der Entwurf reagiert auf diese Anforderung mit hochwertigen Oberflächen, transparenten Fugen und differenzierten Einbauten, die um die mittig gelegene, vorhandene Treppe angeordnet sind und trotz bestehender Enge Großzügigkeit und Offenheit zum Ausdruck bringen.

Magnus-Gottfried-Lichtwer-Gymnasium Wurzen

Standort
Lüptitzer Straße 24 A, 04808 Wurzen
Bauherr
Landkreis Muldentalkreis
ARGE-Partner
Lph 8 mit KLN Architekten BDA, Stuttgart + Leipzig
Fotografie
Valentin Wormbs
Realisierungszeitraum
1994 - 1996
Leistungen
Lph 1 - 9
Gesamtkosten brutto
21,3 Mio Euro
Nutzfläche
Schule 6.200 m2, Sportgebäude 2.200 m2
Bruttogeschossfläche
Schule 10.600 m2, Sportgebäude 3.100 m2
Auszeichnungen
Architekturpreis des BDA-Sachsen 1998
Deutscher Architekturpreis Feuerverzinken 1997 - Anerkennung
Veröffentlichungen
AW Architektur + Wettbewerbe 12/93, Deutsches Architektenblatt 09/93, Wettbewerbe aktuell weiterverfolgt 04/96, AIT 05/96, Leonardo 06/96, db deutsche bauzeitung 03/97,DAB 07/96
Meyer-Bohe: Grundrisse öffentlicher Gebäude Verlag Ernst & Sohn 1997, Knirsch: Eingang - Weg und Raum Verlagsanstalt Alexander Koch 1998, Grimm: Beispielhafte Architektur 1994+1995 Edition Eternit, Krämer Verlag 1999, Sedlacek: AWA Award Winning Architecture - International Yearbook 2000, Freistaat Sachsen SMK: Schulbauten in Sachsen 2003, Architektur in Sachsen - zeitgenössisches Bauen seit 1991 BDA Sachsen 2011

Für den Neubau des Gymnasiums an der Peripherie der Stadt Wurzen wurde eine horizontal gegliederte zweigeschossige Figur gewählt, die die Weite der freien Landschaft in sich aufnimmt und differenzierte Durchblicke ermöglicht. Das Raumprogramm umfasst Unterrichtsbereiche für ein 5-zügiges Gymnasium mit 1200 Schülern, eine Dreifeldhalle sowie eine Gymnastikhalle.
Die Planfigur wird dominiert durch den quadratischen, 100 x 100 m großen Unterrichtsbereich im Obergeschoss, bestehend aus 2 Klassenriegeln und den naturwissenschaftlichen Fachräumen, verbunden durch einen Verbindungssteg und großzügige Dachterrassen, die als zusätzliche Pausenflächen genutzt werden können.
Der elliptische Baukörper im 2. Obergeschoss enthält die Bibliothek und den Multimediabereich. Im Erdgeschoss sind Verwaltung, Lehrerbereich, Aula und Mensa untergebracht sowie als einziger erdgeschossiger Unterrichtsbereich die musischen Fächer - mit Ausgang ins Freie zum Werken, Malen und Experimentieren.

Hauptstelle Volksbank Göppingen

Standort
Poststraße 4, 73033 Göppingen
Bauherr
Volksbank Göppingen e.G.
Fotografie
Valentin Wormbs
Realisierungszeitraum
1992 - 1995
Leistungen
Lph 1 - 9
Gesamtkosten brutto
22,3 Mio Euro
Nutzfläche
5.300 m2
Bruttogeschossfläche
9.000 m2
Auszeichnungen
Beispielhaftes Bauen Architektenkammer Baden-Württemberg 1995
Auszeichnung guter Bauten BDA Baden-Württemberg 1996
Veröffentlichungen
AIT 12/95, Leonardo 02/96, glasforum 04/96, DAB 07/96
Schmitt/ Krewinkel: Architektur 1993 - 1996 in Baden-Württemberg BDA BW 1996

Der Neubau der Volksbank Göppingen liegt in der Peripherie der Innenstadt. Die fast dreieckige Grundstückskontur, die heterogene und teilweise sanierungsbedürftige Umgebungsbebauung, die Lage an der vielbefahrenen, vierspurigen Poststraße und die fußläufig weite Entfernung zum Stadtzentrum waren herausfordernde Standortbedingungen. Der Neubau verankert sich mit einem gebauten Rückgrat, dem Sockelbau, in seiner Umgebung. In der Maßstäblichkeit der Umgebung fasst dieser das Grundstück räumlich ein. Er wird ergänzt durch den Rundling, einem städtebaulichen Solitär, der die Situation beherrscht. Während im Sockelbau die bankinternen Arbeitsgruppen untergebracht sind und im Rundling die Stabstellen und der Vorstand, entstehen in der Überschneidung der beiden Baukörper die großzügigen Kundenbereiche.